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Kirsten Kohler-Mathis führt mit einem Probanden
einen neuropsychologischen Test durch.
Geistig fit bis ins hohe Alter – ein Leitfaden
– Es gibt nicht die eine Methode, die bei allen Menschen zum Erfolg führt oder durch die man
sogar eine Demenzerkrankung aufhalten könnte.
– Generell gilt: «Use it or loose it.» Das heisst: Gebrauche es (das Gehirn) oder verliere es.
Die Fähigkeit des Gehirns, Nervenbahnen neu zu vernetzen, bleibt bis in hohe Alter vorhanden.
– Es gibt viele Bücher zum Thema Gedächtnistraining. Schlagworte sind: Hirnleistungstraining,
kognitives Training oder Gehirnjogging.
– Spezielle Computerprogramme trainieren neben dem Gedächtnis Bereiche wie Schnelligkeit,
Aufmerksamkeit, Multitasking, Wahrnehmung und Sprache.
– Gedächtnisgruppen über Pro Senectute, andere Institutionen oder private Anbieter bieten
das gemeinsame Üben in der Gruppe an, machen Spass und zeigen gute Effekte.
– Tanzen, Singen und Musizieren sind gute Möglichkeiten, das Gehirn durch die Kombination
von geistigen und motorischen Fähigkeiten zu trainieren.
Weitere Möglichkeiten:
– Zeitung oder Bücher lesen
– Am aktuellen Tagesgeschehen Interesse haben
– Andere Menschen treffen, sich an Gesprächen beteiligen
– Seinen Hobbys nachgehen (z.B. Handarbeiten, Basteln, Sport)
– Die neuen Medien gezielt einsetzen
– Herausfordernde Aufgaben suchen
– Mitarbeit in Vereinen und Projekten
Generell ist wichtig:
– Neugierig bleiben und offen für Neues sein
– Sich neuen Herausforderungen stellen, z.B. einen Ausflug
organisieren
– Auch mal etwas Ungewohntes machen, z.B. einen anderen Weg nach Hause gehen oder
sich als Rechtshänder mit links die Zähne putzen.
Memory Klinik radius 1/2020 27