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Mit Magnetfeldern


          Depressionen behandeln





          Depressionen kommen häufig vor und sind gut erforscht. Behandelt werden sie im Psychiatrie-
          zentrum Breitenau zumeist mit Psychotherapien oder Medikamenten. Doch einige Patientinnen
          und Patienten sprechen darauf nicht oder nur unzureichend an. Eine am Psychiatriezentrum
          neu eingeführte Methode soll ihnen helfen.

















































          Dr. med. Oliver Seemann (links) und PD Dr. med. Bernd Krämer (rechts) erklären, wie transkranielle Magnetstimulation (TMS) funktioniert,
          die seit Kurzem im Psychiatriezentrum Breitenau angeboten wird.



          Anja Marti                                          einer schweren Depression leiden, aber sich nicht behandeln
                                                              lassen wollen, sondern irgendwie mit dieser Erkrankung
          «Depressionen gehören zu den häufigsten und am besten  leben. Und es gibt Menschen, die sich in ihrer Lebensqualität
          erforschten psychiatrischen Erkrankungen. Deshalb gibt  sehr stark eingeschränkt fühlen und Hilfe suchen, obwohl sie
          es Leitlinien, anhand deren man bestimmen kann, ob eine  gemäss Leitlinien nicht unter einer schweren Depression leiden.
          leichte, eine mittelschwere oder eine schwere Depression
          vorliegt. Die Leitlinien geben auch Behandlungsschemata  In den letzten Jahrzehnten haben sich zwei prinzipielle Be-
          vor für diese Beschwerdegrade. Was sie nicht erfassen, ist die  handlungsmethoden bei Depressionen bewährt, die einzeln
          persönliche, individuelle Empfindung», erläutert PD Dr. med.  oder kombiniert angewandt werden: die Psychotherapie
          Bernd Krämer, Chefarzt Klinik für Psychiatrie und Psycho-  und die Behandlung mit Psychopharmaka. Auch im Psychiat-
          therapie und Leiter Psychiatrische Dienste, die Ausgangs-  riezentrum Breitenau werden sie mit Erfolg und regelmässig
          lage. So gibt es Patienten/-innen, die laut «Checkliste» an  angewendet. Etwa zwei Dritteln der Patienten/-innen kann

          16   Transkranielle Magnetstimulation radius 1/2020
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